Donnerstag, 4. Oktober 2012

Eine Woche Südschweiz, Maggiatal




Wir haben uns für Gordevio entschieden.
Weil erstens kennen wir Gordevio schon und auch den angepeilten Camping ist uns nicht fremd. Weil, wir wollten ja unser Vorzelt aufstellen und die dazugekauften Stangen für den Boden, inklusive das Katzennetz.
Mit dabei waren also auch zwei unserer Katzen, nämlich Alina und Natasha.
Davon gibts auf der Katzenseite einen eigenen Bericht (später).





Wir haben es uns auf dem Camping Bella Riva eingerichtet.
Dazu dann später ein eigener Bericht.
 



 
Angekommen mussten die Katzen erst mal warten, denn Vorzelt und Stangen haben den Platz versperrt.
Währenddem wir dann aufgestellt haben, waren die Katzen im Wohni.
 




Das Ausräumen des Wagens hat ganz schön Zeit gebraucht.
Doch bei diesem Wetter kein Problem!
 



 
 
Das Vorzelt stand relativ schnell. Das haben wir schon mal aufgebaut.
 






Der Abbau des Vorzeltes, inklusiv einladen und falten des Netztes u.s.w. nahm 2 Stunden in Anspruch. Ich denke der Aufbau war ähnlich.
Dann endlich durften auch die Katzen ihre Halbfreiheit geniessen.
 




 
Leider konnten wir in dieser Ferienwoche nur eine richtige Wanderung machen, denn Tony bekam eine starke Erkältung. Zwar ohne Fieber, aber trotzdem ists doof bei Husten und Schnupfen zu wandern.
 
Wir sind nach SanCarlo gefahren. Dazu mussten wir durchs Maggiatal fahren und dann durchs Bavonatal, bis zuhinterst (am Ende der Welt könnte man meinen) dann San Carlo ist.
Dort sind wir mit der Seilbahn nach Robiei (20 Fr. zurück).
Die Maggiakraftwerke bauten diese Bahn nach Robiei (Stausee).
 




 
Erstmal sind wir dort zum Stausee Lago dei Zött, spaziert.
 







Eigentlich wollten wir dort eine Wanderung machen.
Siehe schwarz gestrichelte Linie.
Beim Pfeil sind wir aber dann wieder zurück (siehe roter Weg wie er steil bergauf ging!)
Eigentlich ist es ja so dass ich Höhenangst habe. Beim wandern hat sich das aber nie ausgewirkt und eigentlich sollte man ja meinen dass steil runter ein Problem werden könnte.
Ich....verkehrt wie immer *lach* hatte aber beim raufwandern Probleme. Stets das Gefühl zu haben man wird runtergezogen und wie höher man kommt, wie schlimmer wirds, das war nicht schön.
Der Weg war weiter oben nicht mehr "gezackt" wie auf diesem Bild, nein er war steil rauf mit einer enormen Steigung.
Dann ging es plötzlich nicht mehr. Ich kam mir vor wie eine Katze die immer weiter in den Baum rauf klettert und sich so in Not brachte. Ich wollte es erst einfach nicht wahrhaben, aber ich hatte Angst dass ich rückwärts nach unten falle. Ich habe mich geschämt und konnte nicht glauben dass da ältere menschen als wir es sind, die Tour gemacht haben. Ich fühlte mich memmenhaft und als Versagerin, ja ich fühlte mich schlecht. Aber ich wusste dass ich keinen Schritt mehr gehen konnte. Was heisst hier gehen.....ich war zuletzt auf allen Vieren!
Ich sah in den Augen von Tony dass er echt Angst hatte (um meine Verfassung). Und ich hatte Angst dass ich in Panik verfalle. Ich bin sehr an meine Grenzen gekommen. Da ich aber in meinem Leben noch nie eine Panikattacke bekommen habe, oder bis an diese Grenze gegangen bin, wollte ich nichts riskieren. Ich entschied zu wenden, hatte aber auch davor Angst. Nach unten blicken, an einem Berg, auf schmalem Weg..... Aber es ging runter sehr gut, ohne Probleme. Ich hatte null Angst. Komisch!
Aber ich stelle mir vor, dass es deswegen ist, weil ja der Abstand zum Tal immer kleiner wurde. Trotzdem finde ich es sehr komisch dass ich rauf solche Probleme hatte und runter dann total locker war. Jedenfalls war ich dann froh dass ich es geschafft habe.
Und das nächste Mal wollen wir die Wanderung dann in der entgegengesetzten Richtung machen.
 
 





 
 
 
Lago dei Zött






Das war unsere Route wo wir wenden mussten.
Sieht harmlos aus, der "Weg" war aber weiter oben extrem steil.
Es wäre nur noch ein ganz kleines Stück gewesen.





Unten am See haben wir doch tatsächlich Frösche getroffen.
 






Ein Gebiss eines verendeten Murmeltieres.
 








 
Solche wege machen mir nix aus.
Ich bin ja schon als fünfjähriges Mädchen mit meinen Grosseltern auf Touren mit und bin es mir eigentlich gewohnt. Auch Seilbahnfahren finde ich nicht schlimm.
 






Trotzdem betrug die Gesamtwanderzeit dann 2,5 Stunden.
 
 
 
Als wir dann wieder an der Seilbahnstation waren, da konnten wir noch zuschauen wie ein Auto verladen wurde.







 
Und tschüss
 



 
Auch wir sind dann wieder mit der Seilbahn runter.
Trotz alldem ein superschöner Tag!
 

 
 
 
Das Bavonatal
 
Am hintersten Zipfel des Maggiatales, in Bigniasca, dort wo die Bavona in die Maggia fliesst, dort könnte man meinen die Welt steht still.
Das Bavonatal ist 12 Kilometer lang und im Winter ist es unbewohnt und für den Privatverkehr gesperrt. Im Sommer leben 2000 Bewohner im Tal.
Das wilde Tal, wie man es nennt, hat ausser San Carlo keine Elektrizität. Die Dörfer sind ohne Strom.
Unzählige Steinschläge ersuchte das Tal, überall liegen stumme Zeugen davon. Es ist das wildeste und steinigste Tal der Alpen.
Die Menschen dort haben trotz Überschwemmungen und Steinschlägen, dem Tal eine bescheidene Lebensexistens abgerungen. 70% der Landschaft ist unnutzbar und daher haben die Menschen Dörfer um und mit den Steinbrocken gebaut. Sie wollten so möglichst wenig Nutzland verlieren. Unter grossen Felsbrocken wurden Ställe, Speicher oder sogar Unterkünfte gebaut, genannt "Splüi". Die Steine wurden in der Dorfplanung miteinbezogen.
Auf die grossen Steinbrocken wurde Erde getan und angesät, um darauf eine handvoll Gras oder Heu ernten zu können für Tiere oder auch Menschen. Bevor die Kartoffel eingeführt wurde, war übrigens die Kastanie das Hauptnahrungsmittel, womit man auch Mehl machte und Brot gebacken hat.
Im Bavonatal ist verboten was andernorts in der Südschweiz ins Auge sticht: Rustici in Ferienhäuser verschandelt, mit Parabolantennen vor dem Haus, ausgebaute Strassen und Gartenzwerge u.s.w.
Im Bavonatal gibts eigens dafür einen Verein der dafür sorgt dass Kulturgüter und Landschaft geschützt werden und die Interessen der Bevölkerung gefördert.
 
 Wir haben ein paar Dörfer besucht:
 
 



 
 
Auf den Felsen wächst Gras oder Rasen und dient zur Nutzung
 
 




Eine wunderschöne Aussicht aus dem ganzen Bavonatal
 






Hier sieht man gut dass auch dieser Stein genutzt wird als Weide oder Heugras.
Damit alles erreichbar ist und für die Ernte, wurden Steintreppen errichtet.
 
 




 
Und hier ein Splüi, unter einen Fels gebaut.
In und mit dem Stein.
 






Der Stein ist allgegenwärtig.
 




 
Und hier wurde ein Stein mit in die Hausmauer gebaut.
 




 
Hier die "Hauptstrasse" von Ritorto.
 






Dieser Kornspeicher wurde im 15. jahrhundert erbaut und dazwischen auch restauriert.
Er diente als Roggenspeicher und steht auf Stelzen damit die Mäuse es nicht so leicht haben.
 
















Gammariente, eine Kirche auf dem Weg im Bavonatal.
Von hier findet jedes Jahr einmal eine religiöse Prozession statt.
 



 
Ein Schmiedeisentor aus 1595
 










Hier ersuchte das Tal den seindrücklichsten Steinschlag aller Zeiten.
Der Talkessel ist übersät von Steinbrocken.
 






 
 
Das Kirchendach von unten. Sehr interessant wie die Granitplatten geschichtet sind.
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 







 
 


 Ich hab mich verliebt ... ins Bavonatal!
 
 
 
 
Lavizzaratal
 
Das Lavizzaratal ist der obere Teil des Maggiatales.
Es umfasst sechs Dörfer und ca. 600 Einwohner.
Der Lago Di Sambucco, ein Stausee ist ein Highlight des Tales, wie ich finde.
Wir haben den Stausee besucht, als es Draussen schon dämmerte.
Ein schöner, mystischer Ort, besonders wenn noch ein bisschen Nebel über dem See liegt.
 











 
 
Über der Staumauer
 

 
 
 
 
 Die Maggia
 
Eine Miniwanderung haben wir an der Maggia gemacht.
In Someo haben wir geparkt und sind am Flusse antlang spaziert.
 



 
 
 
Die Hängebrücke von Someo ist 330 Meter lang.
Hier die ganze Brücke in zwei Teilen fotografiert.
 






 
An der Maggia wachsen viele Pflanzen.
Hier eine davon.
 




Wie in der ganzen Südschweiz findet man auch hier viele Eidechsen. Sie gehören zum Tessin wie das Salz in die Suppe.
 




Auf eigenes Risiko darf man auch baden an der Maggia.
Man findet noch einsame Plätzchen.
 

















 
In Giumaglio haben wir gewendet und sind denselben Weg wieder zurück.
 
Ich würde Gordevio oder überhaupt das Maggiatal sehr empfehlen, da man dort einen guten Ausgangspunkt hat um Wanderungen oder Ausflüge zu unternehmen.
Auch nach Locarno ist es nicht sehr weit und mit ö.V. gut erschlossen.
Apropos ö.V. Selbst in das Bavonatal fährt ein Bus (ausser im Winter).
 
Ein Bericht über den Campingplatz folgt noch.
 
 
 
 
 
 

2 Kommentare:

Caravanfan hat gesagt…

noch keine Kommentare? nach all der Arbeit eines Reiseberichtes zu schreiben? Frustrierend :-(
Darum sage ICH etwas: Trotz starker erkältung war es geil mit Dir im Urlaub zu sein :-)

stellina68 hat gesagt…

Hey Ihr zwei
Schöne Bilder!
Wir starten so um den 20. Oktober nochmals mit dem Caravan nach Bad Füssing. Etwas wellnessen und den Wohnwagen geniessen.
Liebe Grüsse
Stellina und Nordi